BR 216 mit 60902

Sonderfunktion: Dunkeltastung

English Text


Die Dieselloks der Bauhreihe 216 eignen sich ideal zum Fahren von Wendezügen, wenn sie rote Rücklichter hätten. Wie man diese einbaut steht auf Seite 4: BR 216 (3075).

Um die Lok "lichttechnisch" wendezugtauglich zu machen, verwende ich eine ähnliche Schaltung wie bei der BR 221 + 60902. Die einzige Änderung besteht darin, das die LEDs extra Kabel für die Rückleitung benötigen. Mit der Taste f1 werden alle Lichter auf der Führerstandsseite 1 ausgeschaltet, die Taste f2 tut das selbe auf der Lokseite 2. Als Vorwiderstände verwende ich hier 2,5 KOhm, damit die roten LEDs nicht so hell strahlen.

Damit die Elektronik nicht viel Platz wegnimmt, habe ich sie auf eine kleine Streifenrasterplatine aufgelötet. Wichtig ist darauf zu achten, das die Leiterbahnen an zwei Stellen unterbrochen sein müssen (gepunktete Flächen). Statt der BC547 können auch andere npn-Transistoren im TO92-Gehäuse genommen werden, wie etwa der BC239, BC338 oder BC550. Als Dioden reichen die kleinen 1N4148, aber die üblichen 1N4001 tun es auch. Die 1 Kiloohm-Widerstände habe ich stehend montiert.

Alte Loks haben Steckbirnen 60 01 50 mit Bajonettverschluß (roter Pfeil). Der Stromrückfluß geschieht über das Lokchassis. Diese Verkabelung führt bei Verwendung von Dekodern zu unschönem Flackern der Beleuchtung (siehe auch Seite 15: Hintergründe). Ich habe die Halterungsnieten aufgebohrt und die Kontaktfeder entfernt. Dann bestellte ich Märklin Steckfassungen 60 41 80 und drückte sie in die alte Birnenfassung (grüner Pfeil). Dadurch kann man eine massefreie Rückleitung anschließen (siehe auch Seite 15: Diodenlösung) und die Beleuchtung ist flackerfrei. Da hier das Licht aber durch f1/f2 abschaltbar abschaltbar sein soll, ist es etwas anders als auf Seite 15 (obigen Schaltplan beachten).

Die von mir umgebaute Lok ist noch das alte Modell mit einem LFCM. Nach dem Einbau des HAMO-Stators 22 05 60 kann der Motor mit einem geregelten c90-Dekoder verbunden werden. Neben den zwei Drosseln am Motorschild, habe ich auch hier eine dritte Drossel (gelber Pfeil) zwischen Dekoder und Schleifer gelötet, um den Dekoder zusätzlich vor Störungen zu schützen. Zwei meiner Loks ohne diese Drossel (V200/37803 und Adenauer-01/37102) hatten schon manchmal komische Macken. Als ich im Stand eine Sonderfunktion aktivierte, rasten sie mit Vollgas los, ohne die eingestellte Verzögerung zu beachten. Erst ein Ausschalten der 6021 half.
Die Kabel zu den LEDs habe ich fest mit der Platine im Fahrgestell verlötet, sodaß man die Lok nicht mehr ohne das Plastikgehäuse fahren lassen kann. Sie sind allerdings lang genug um bequem Wartungsarbeiten durchführen zu können. Alternativ kann man eine Steckverbindung installieren. Beim aufsetzten des Gehäuses ist darauf zu achten, das keines der Kabel eingeklemmt wird. Nachdem das Gehäuse festschraubt hatte, testete ich die neuen Sonderfunktionen. Wie zu erwarten klappte alles auf Anhieb und die roten LEDs wirken sehr realistisch, wie auf dem Foto ersichtlich.

Bei der ersten Probefahrt wahr das Fahrverhalten relativ gut. Da diese Lok früher mit einem 6090 fuhr, konnte ich recht präzise Vergleiche machen. Mein erster Eindruck, gestützt auf andere 60901-Loks mit DCM, wurde bestätigt. Der LFCM fährt bergauf und in der Ebene bei Fahrstufe 1 ruckfrei, aber bergab sind leichte Lastwechselreaktionen zu beobachten. Bei DCMs ist das nicht so. Hier vermute ich den 3-pol.Rotor als Ursache, obwohl es mit dem alten 6090 weitaus weniger ausgeprägt war. Die 3722 fährt deutlich ruhiger, obwohl sie auch nur einen dreipoligen LFCM hat. Das gilt, wie schon gesagt, für die Bergabfahrt. Ein zweites Ärgernis ist die zu hohe Endgeschwindigkeit der Lok. Ich kalibriere alle meine Loks so, das sie bei Fahrstufe 10 etwa 100 km/h fahren. Diese 216 kann nicht langsamer als 106 km/h fahren, obwohl das Poti für die Höchstgeschwindigkeit auf dem 60902 auf minimum steht. Damit ist die Saga "die neuen Dekoder passen sich besser der Motorcharaktaristik an" gestorben. Schade.

Nach dreißigminütiger Einlaufphase verbesserte sich das Laufverhalten meines LFCMs deutlich. Das Lastwechselgeruckel ist fast ganz verschwunden. Die Verzögerung steht jetzt auf 50%. Nachdem ich die Reservoirtaschen am Motor ordentlich mit Öl aufgefüllt und die Zahnräder mit Teflonfett geschmiert hatte ist der Motor bei Fahrstufe 1 leiser als ein DCM, ja sogar fast genauso leise wie eine Rocolok! Sie fährt inzwischen wesentlich ruckfreier als meine 260 (3664) mit DCM, 6090-Dekoder und 5pol.-Rotor. Das unterstreicht meine Behauptung, das ein 5pol-Rotor keineswegs immer überlegen ist. Fazit: Man braucht keinen 5pol-Rotor beim LFCM für eine gute Laufkultur, der große Ankerdurchmesser reicht aus. Nur die leicht überhöhte Endgeschwindigkeit bleibt ein Nachteil.